Hundeerziehung ohne Leckerlis

Hundeerziehung ohne Leckerlis

Rudelkonzept - Erziehung durch Beziehung - artgerecht - Vertrauensvolles Mensch-Hund-Team

❌ Hundeerziehung OHNE Leckerlis ❌



Sehr häufig höre ich diesen Satz: „Für Futter tut meiner alles!"

 Aha. Ja Super! 🙄  -  Und ohne?


 "Hmmm. Dann nicht immer! "


  Aha. Und genau da haben wir das Problem!!



  Jaaaaaaa....  Es geht auch anders!




Hundeerziehung ohne Leckerli ist artgerecht, denn es findet ohne Konsum und Bestechung statt. Immer wieder wird in der Hundeerziehung von positiver Bestätigung gesprochen.


Grundsätzlich ist nach heutigem Stand der Forschung das Erlernen eines Verhaltens, welches mit einem positiven Erleben verknüpft wird, die effektivste Lern-Methodik.


Soweit sogut...


Leider wird in den letzten Jahren aber diese positive Verknüpfung fast ausschließlich auf eine Futterbelohnung beschränkt.


Mittlerweile arbeite ich ausschließlich ohne Futterbelohnung und verbanne die prall gefüllte Leckerli-Tasche der Kunden, von meinem Hundeplatz.


Ja man kann auch den Hund belohnen, ohne Leckerlis! ;)


Ja das geht und das ist viel intensiver, effektiver und nachhaltiger, als Leckerli werfen! Spielen mit dem Hund ist als Belohnung das Größte. Auch Hunde die nicht gerne spielen, können es Lernen. Generell will das richtige Spielen mit dem Hund gelernt sein!



Worin der Unterschied in der Hundeerziehung zwischen, mit oder ohne Leckerchen besteht?!


Ganz einfach: ES IST ARTGERECHT! (Der Art Hund gerecht!)


Der Unterschied ist, dass Hunde-Erziehung ohne Leckerchen die Basis einer vertrauensvollen Bindung ist und der Hund sich gerne anschließt. Hunde sind soziale Lebewesen und diese brauchen keine Lockmittel/Bestechungsmittel!


Mit Leckerlis ist der Hund in ständiger Futtererwartung!!!


Im Grunde müsstest du als Hundehalter nicht viel mehr tun, als durch andauernde Futtergabe den Hund davon überzeugen, dass er für ein erwartetes Verhalten, sich etwas Leckeres abholen kann. Was, wenn wir alle mal ehrlich sind, leider häufig alltäglich ist!

Der Hund erbringt die Leistung jedoch nur, wenn es sich für ihn lohnt und die Qualität der Belohnung hoch genug ist!
Das Ergebnis ist, dass dein Hund nicht nur die Qualität, sondern auch die Anzahl der Belohnungen bestimmt!
Für den Hund bedeutet dies, dass du als Halter/-in dem Hund hörig bist, da er dir indirekt das Belohnungssystem diktiert. Bei der Futterbelohnung ist der Fokus nur auf das Leckerli gerichtet.


Hiernach findet keinerlei Gemeinsamkeit, oder auch Interaktion genannt, zwischen dir und deinem Hund statt.
Diese Gemeinsamkeit ist jedoch Voraussetzung, damit dein Hund erlernen kann, dass du die Regeln festlegst und auf derer Einhaltung konsequent achtest.


Das Vertrauen in deinen Hund fehlt, da wir wissen, dass dein Hund nicht zu dir, sondern zu deinem Leckerchen kommt.
Auch der Hund hat kein Urvertrauen in deine Person, da er mittels Futtergabe manipuliert wird und du es "nötig" hast, ihn mit Hilfsmitteln zu locken und zu manipulieren!


Im Hunderudel wird der ranghohe Hund seine Ressource im Blickfeld behalten. Es konstant als sein Eigentum beanspruchen und nicht "verschenken"!


Souveränität wird unter Hunden eben nicht durch ständige Ressourcenverteilung, sondern durch Ressourcenbesitz bestimmt. Bei der Futterbelohnung verteilt der Hundebesitzer nicht nur wichtige Ressourcen, man reicht seinem Hund die menschliche „Pfote“. (Pföteln ist in der Hundesprache eine unterwürfige Geste.)


So gibt es viele Beispiele, die zu massiven Missverständnissen und zu Problemen im Alltag führen.


Betrachten wir das ganzes Mal aus kynologischer Sicht:


Aus kynologischer Sicht steht fest, dass ein souveränes ranghohes Tier, oder das "Alpha-Tier" oder der Rudelführer, für die schlichte Regeleinhaltung, seine Rudel-Mitglieder nicht mit Futter belohnt.


(Dies wäre zwar nicht ganz vergleichbar, wenn Kinder für alltägliche Pflichten, wie z.B. das Erledigen der Hausaufgaben, mit Süßigkeiten belohnt würden, aber es geht in die gleiche Richtung!)
 
Das Bilden von sozialen Gemeinschaften und Gruppen, wozu auch die Rudelbildung unserer Hunde gehört, haben gegenüber einzeln lebenden Individuen einen entscheidenden Vorteil.


Alle Gruppenmitglieder beteiligen sich an der Ressourcensicherung, wie das Bewachen des Territoriums oder der gemeinsame Nahrungserwerb, was für jedes einzelne Mitglied durch Effizienz und Energieeinsparung eine verbesserte Überlebenschance ermöglicht. 


Damit die eingesparte Energie nicht in Auseinandersetzungen wieder verpulvert wird, bestehen in einer Gruppe Regeln und Strukturen, die das reibungslose Miteinander ermöglichen.


Bei unseren Hunden, und auch bei vielen anderen in Gruppen lebenden Tieren, beinhaltet diese Struktur ein hierarisches System, wobei einzelne Mitglieder eine mehr oder weniger intensive Bindung eingehen.


Die Fähigkeit zu kommunizieren und zu interagieren ist die Vorrausetzung damit diese Regeln und Strukturen eingehalten werden können und bildet für jedes Mitglied einer Gruppe ein Grundbedürfnis.


Damit dieses Bindungsgefüge auch zwischen Mensch und Hund entstehen kann und dauerhaft funktioniert ist es erforderlich, dass jede Spezies (Mensch/Hund) die Sprache des anderen verstehen lernt und nicht aneinander vorbei „geredet“ wird.


Für dieses Verständnis ist statt Futterbelohnung vielmehr ein positiv geprägtes Miteinander, wie Verlässlichkeit, Sicherheit, Freude und Urvertrauen notwendig.


Deshalb bringe ich euch "HÜNDISCH" bei. 😉



Habt ihr Fragen dazu, oder Interesse daran, mit mir zu arbeiten?! Dann meldet euch bei mir.




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